Mit dem Schwimmer vom Boot
Schwimmerfischen vom Boot
Renkenfischen mit dem Schwimmer ist eine sehr erfolgreiche und unter Renkenanglern äußerst beliebte Alternative zum Zupfangeln. Aber wann und warum nimmt man den Renkenschwimmer? In erster Linie aus einem ganz banalen Grund. Es ist einfach entspannender einen Schwimmer zu beobachten, als ständig hochkonzentriert auf die Spitze einer Zupfrute achten zu müssen. Ein weiterer Grund ist, bei klarem Wasser, die erwiesene Scheuchwirkung eines Bootes. Oder speziell im Frühjahr, das Fischen in der Uferregion. Renken sind ja Fischeiern und Larven nicht abgeneigt und daher zu dieser Zeit auch in eher seichten Gewässerabschnitten zu finden. Es kommt auch auf das Gewässer an. Es ist ja ein Unterschied, ob man an einem glasklaren Gewässer oder an einem See mit trüben Wasser fischt. Wobei die Trübung kein Nachteil ist, da es auf viel Nährstoffe, sprich Nahrung für Renken hinweist. Bei beiden Gewässertypen ist der Schwimmer sehr oft fängiger als die Zupfangel. Dadurch wird man an vielen Renkenseen eher auf Schwimmer als auf Zupfangler treffen. Ausnahmen sind zum Beispiel der Irrsee in Oberösterreich, wo durch die Gewässertrübung oder auch aus Tradition, mehr Zupfangler zu sehen sind. An klaren Gewässern jedoch, wie dem Weißensee in Kärnten, sieht man sofort, was Sache ist. Unzählige Renkenschwimmer sind zu Saisonbeginn am See in allen Tiefenregionen verteilt. Ist ja auch logisch. Wie schon erwähnt sind Renken, speziell kapitale Exemplare, jetzt auch in seichteren Gewässerabschnitten zu finden. Die Methode ist dabei ganz einfach. Man wirft eine Hegene in die verkrautete Zone und wenn es die Bestimmungen erlauben, die zweite vor die Krautzone. So hat man beste Chancen auf, vor und im Kraut, auf Nahrungssuche befindliche Renken.
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Schwimmerfischen vom Boot bei starkem Wellenschlag
Eine weitere Situation ist das Fischen bei stärkerem Wellenschlag. Da ist man mit dem Schwimmer klar im Vorteil. Jede Wellenbewegung wird auf die Hegene übertragen und der Schwimmer wird quasi zu einem Zupfautomaten. Man lehnt sich gemütlich zurück und beobachtet die Bewegungen des Schwimmers. Je nach Bauart, mit oder ohne Schnurstopper, zieht der Schwimmer ab oder noch besser, er fällt um. Regel Nummer 1 ist jetzt für Neulinge, Ruhe bewahren, keinesfalls anschlagen und die Renke mit gut eingestellter Bremse vom Grund wegzuziehen. Längere Fluchten sind beim Schwimmerfischen eher selten. Häufiger ist unwilliges Kopfschütteln und erst wenn die Renke das Boot spürt, kommt Bewegung in die Sache. Renken machen oft einen Druckausgleich, erkennbar an aufsteigenden Luftblasen. Jetzt kommen die letzten Fluchtversuche. Dabei sind auch lange Fluchten möglich. Oder die Renke schwimmt einmal rund um das Boot. Unzählige Renken haben sich schon in die Ankerschnur verwickelt und mit einem Ruck vom Haken gelöst. Daher werden gerne bis zu 3 mm starke monofile Ankerschnüre oder noch besser, ein Bugmotor verwendet. Hilfreich ist auch eine passende Rute mit 3,6m. Damit kann man, aufgrund der Rutenlänge, eine gehakte Renke sehr gut um die Hindernisse und in den Kescher führen. Hakt man eine hochkapitale Renke kann sich ein Drill etwas anders entwickeln. Kapitale Renken stehen eher am Grund und werden erst wenn man sie vom Grund weg bekommt, aktiv. Man spürt auch sofort, wenn eine hochkapitale Renke an der Hegene hängt. Diese Fische bekommt man nicht sofort vom Grund weg. Beharrlich schwimmen sie in Grundnähe und lassen sich nur sehr schwer vom Grund wegziehen. Ein Tipp ist hier, obwohl es sich komisch anhört, der Renke einfach Zeit geben. Durch das Gewicht vom Hegenenblei kommt dann der Druck auf die Renke vom Blei und der Fisch schwimmt gegen den Druck in Richtung Wasseroberfläche. Oft ziehen sie in der letzten Drillphase auch vom Boot weg und liegen dann, weiß zeigend, an der Oberfläche und lassen sich ohne viel Gegenwehr zum Kescher führen.
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Schwimmerfischen vom Boot über Grund.
Da Renken nicht immer nur am Grund ziehen, sondern durchaus auch höhere Wasserschichten auf der Suche nach Nahrung durchkämmen, sollte man es auch einmal 1 – 2 m höher probieren. Dazu muss natürlich ein Renkenschwimmer mit Schnurstopper verwendet werden. Die Tiefeneinstellung geht ganz einfach. Man senkt die Hegene auf Grund ab und bindet unmittelbar oberhalb des Schwimmers einen Stopperknoten ein. Jetzt stellt man den Stopperknoten so ein, dass die Hegene 1 – 2 Meter über Grund positioniert ist. Diese Prozedur wiederholt man so lange, bis man die fängige Tiefe findet. Aufrecht tanzt der Schwimmer jetzt über den Wellen und lässt unsere Nymphen in der Tiefe aufreizend spielen. Endlich hat es geklappt. Eine Renke hat die Nymphe genommen und schwimmt gegen den Zug des Bleies in die Höhe und lässt den Schwimmer flach an der Wasseroberfläche treiben. Der Anblick eines liegenden Renkenschwimmer lässt das Adrenalin steigen und macht einen Großteil der Faszination des Renkenfischens aus. Auch jetzt können wir, da sich die Renke ja schon selbst gehakt hat, auf einen Anhieb verzichten und nehmen Kontakt auf. Mit einem gefühlvollem Drill und einer weichen Bremseinstellung führen wir die Renke ans Boot. Noch ein Tipp. Beim Keschern sollte man sitzen bleiben. Erstens kann man im Eifer des Gefechts leicht das Übergewicht verlieren und zweitens kann man die Renke durch unser Aufstehen zu einer letzten Flucht motivieren und wir haben das Nachsehen.
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