Renkenfischen mit dem Schwimmer
Renkenfischen mit dem Schwimmer ist eine sehr kurzweilige Angelart, da sich Renken bei dieser speziellen Methode selbst haken.
Man sitzt gemütlich im Boot, fachsimpelt mit Freunden über die Fischerei, Gott und die Welt, und beobachtet mit einem Auge die Bewegungen des Renkenschwimmers. Aber auch hier muss man vor dem Fang seine Hausaufgaben erledigen. Ein ausgewogenes Gerät ist besonders beim Schwimmerfischen wichtig. Man braucht sich nur vorstellen, ein Riesenschwimmer kombiniert mit einem 40 gr. Blei und das weiche Maul der Renken, das unseren Haken sehr leicht ausschlitzen lässt. Da fällt einem die Wahl der richtigen Rute nicht leicht und manche Renkenangler brauchen Jahre, bis sie die richtige Rute im Einsatz haben.
Die Wahl der richtigen Rute!
Bei der Wahl der richtigen Rute sollte man 2 Dinge beachten. Angelt man vom Ufer oder vom Boot aus? Das hat mit der erforderlichen Wurfweite zu tun. Die Uferangelei verlangt eine Rute mit entsprechendem Rückgrat, um die zum Teil in einiger Entfernung liegenden Fangzonen (Kante) zu erreichen. Eine 3,30 – 3,60 m lange Rute mit einem Wurfgewicht von 40 gr. und einer weichen Spitze hat sich als, für Boot und Ufer, ideal erwiesen. Ideal ja, jedoch in einem herkömmlichen Ruderboot muss man mit dieser Rutenlänge allerdings erst umgehen können. Doch da ja Übung bekanntlich den Meister macht, ist das für einen Renkenangler sicher kein Problem. Die Vorteile der längeren Rute liegen auf der Hand. Man kann die Renke mit mehr Gefühl drillen, besser ans Boot führen und vom Anker fernhalten. Da sich sehr viele Renken besonders in Bootsnähe äußerst kämpferisch geben und die Angewohnheit haben noch eine Ehrenrunde zu schwimmen, ist eine lange Rute unumgänglich, um die Renke von der Ankerleine fernzuhalten. Die Geschichten von langen Renkendrills, die in der Ankerleine enden sind schon Legende, und so manche hochkapitale Renke konnte so Ihre Freiheit wiedergewinnen. Bei den immer mehr verwendeten Bugmotoren gibt es dieses Problem nicht mehr. Allerdings gibt es dann die berühmten Ankerbisse (Unmittelbar nach dem Ankersetzen hat man der ersten Biss) auch nicht mehr.
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Die Hauptschnur und Ihre Eigenschaften.
Ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Schwimmermontage ist natürlich die Hauptschnur. Die Hauptschnur sollte wegen der hohen Beanspruchung etwas stärker gewählt werden. Da die Hauptschnur aber locker durch die lange Schnurführung eines Renkenschwimmers laufen muss, darf sie auf gar keinen Fall kringeln. Das gilt auch für Schwimmer mit einer unter Wasser liegenden Einhängeöse. Da man bei dieser Fischerei aber nur Schnüre von höchster Qualität verwendet, sollte dieses Problem eigentlich erst gar nicht entstehen. Besonders bei den immer öfter verwendeten Renkenschwimmern mit langem Durchlaufrohr ist die Auswahl der richtigen Schnur entscheidend. Da diese Schwimmer ohne Schnurstopper auskommen, sollte die Schnur auf das Durchlaufrohr des Schwimmers abgestimmt sein. In der Regel ist es eine 0,25er Monofil.
Der Renkenschwimmer und seine Eigenschaften.
Bevor man sich mit den Eigenschaften eines Renkenschwimmers beschäftigt, muss man sich entscheiden, welches Modell man für welche Art der Fischerei verwenden möchte. Es gibt ja jede Menge Modelle am Markt. Da fällt einem die Auswahl mehr als schwer und nach einiger Zeit hat man etliche Schwimmer vorrätig, wobei man dann meistens nur mit einem oder zwei Favoriten fischt. Oder man entscheidet sich, was auch ich bevorzuge, für einen Schwimmer der Marke Eigenbau, der genau für die eigenen Ansprüche passt. Entscheidend beim Bau ist, fischt man am Grund oder möchte man auch Renken in den oberen Wasserschichten ansprechen.
Mit dem Renkenschwimmer auf Grundrenken.
Für die Grundfischerei gibt es Renkenschwimmer, wie den allgemein bekannten Renkenfinder, die ohne störenden Schnurstopper auskommen. Störend deshalb, da sich der Stopper, wenn man nicht aufpasst, beim Auswerfen auf der Schnurspule verhaken kann. Wenn man dann noch, um auf die erforderliche Wurfweite zu kommen, richtig durchzieht, dann kann die Hegene durch Schnurbruch weiterfliegen als man möchte. Diese speziellen Renkenschwimmer, benötigen durch ihr langes Durchlaufrohr keinen Schnurstopper.
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Mit dem Renkenschwimmer auf Schweb und Grundrenken.
Ich habe es schon selbst erlebt. Da steht ein Pulk Renkenangler am Platz und es wird mit der Zupfrute auch gefangen. Dann kommt ein Schwimmerfischer angerudert und probiert auch etwas zu fangen. Allerdings umsonst, da er nur einen Schwimmer für die Grundfischerei ohne Schnurstopper verwendete. Aber genau in diesen Situationen, wenn Renken in der Schwebe ziehen, dann muss man mit Schnurstopper fischen, um die Hegene etliche Meter über Grund zu halten. Warum oft über diesen Schnurstopper geschimpft wird, ist mir allerdings ein Rätsel, denn wenn man den Stopper beim Aufspulen knapp an den unteren Spulenrand legt, gibt es auch das Verhaken nicht. Der Stopperknoten sollte aus einem textilen Faden bestehen. Die Hauptschnur würde sonst durch das oftmalige Tiefenverstellen aufgeraut werden. Gegen das Durchrutschen des Stopperknotens in den Schwimmer wird eine kleine Schnurperle aufgefädelt. Zusätzlich wird die Schnur ab und zu etwas gestreckt und sehr oft hat man durch die Schwimmerbewegung genau beim Schnurstrecken einen Renkenbiss. Der große Vorteil dabei ist, man kann auf jede Situation reagieren und auch Renken in höheren Wasserschicht fangen. Wenn man sich einen Renkenschwimmer selbst bauen möchte, muss man in erster Linie auf eine Tragkraft von 30 – 40gr. achten. Der Neuling wird sich fragen? Zarter Renkenmund und zum Teil Riesenschwimmer, wie passt das zusammen. Die Ursache dieser gegensätzlichen Umstände liegt im Beißverhalten der Coregonen. Renken haben die Angewohnheit nach einem Biss nach oben zu flüchten. Verursacht wird diese Flucht nach oben von unserem Hegenenblei, da die Renke im ersten Reflex gegen den Zug, also gegen unser Blei schwimmt. Ein Anschlag, wie man es bei der herkömmlichen Fischerei kennt, ist daher nicht nötig, sondern eher kontraproduktiv. Man sollte die Renke ja zart drillen und nicht die Nymphe aus dem Maul reißen.
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Renkenschwimmer Marke Eigenbau.
Auf eine genaue Bauanleitung verzichte ich hier bewusst. Denn erstens gibt es jede Menge Bauanleitungen im Internet und zweitens ist das Basteln eines Renkenschwimmers keine große Sache. Ich baue mir meine Schwimmer aus Styropor (Kugel oder Eiform) und versehen sie mit einer weithin sichtbaren Leuchtfarbe. Ein langes Durchlaufrohr ist auf Grund der besseren Stabilität und Sichtigkeit von Vorteil. Besonders bei Gegenlicht oder anderen schlechten Lichtverhältnissen ist ein gut zu, auch für andere Angler, erkennender Schwimmer oft entscheidend über Fang oder Misserfolg. Hier sind der Fantasie beim Basteln keine Grenzen gesetzt. Auch bei der Größe und Form der Schwimmerkugel sollte man sich an gewisse Regeln halten. Als Regel gilt, je weniger Bewegung an der Wasseroberfläche, desto größer die Kugel. Der Grund dafür liegt im Spiel unserer Nymphen, die ja langsam auf und ab bewegt werden sollen und durch das leichte Schaukeln beim geringen Wellengang genau dieses Spiel bekommen. Sind die Wellen aber größer, werden die Nymphen durch einen zu großen Schwimmer eher ruckartig auf und ab bewegt. Jetzt kann man als Alternative eine kleinere Kugel wählen, die das schnelle Auf und Ab der Wellen schluckt und unseren Nymphen wieder das verführerische Spiel verleiht. Bei einem Biss verliert die Hauptschnur durch das Anheben des Bleis die Spannung und unser Schwimmer fällt um. Oft wird man dann auch von Anglerkollegen aufmerksam gemacht, mit dem allseits bekannten Zuruf. Hallo, dein Schwimmer liegt. Und der Anblick eines flach am Wasser liegenden Renkenschwimmer lässt einen dann das Adrenalin hochsteigen und es ist vorbei mit der Anfangs erwähnten Gemütlichkeit beim Renkenfischen mit dem Schwimmer.
Petri Heil
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