Eigenbau einer Hegene
AUFBAU EINER HEGENE
Eine Spitzenhegene wird nur mit ausgewählten Schnüren und Nymphen gefertigt und besteht aus der vertikalen Hauptschnur und horizontalen Springern, an denen Nymphen gebunden werden.
Die Schnur:
Der wichtigste Teil einer Hegene ist mit Sicherheit die Schnur. Da Renkenfischen üblicherweise in Gewässern mit großen Sichtweiten ausgeübt wird, muss unsere Hegenenschnur im Wasser so unsichtbar als nur möglich sein. Trifft natürlich auch auf Gewässer mit geringer Sichtweite zu. Als eine der besten Schnüre, auch was das Preisleistungs-Verhältnis betrifft, hat sich die Stroft GTM erwiesen. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Das Wichtigste ist immer, nicht nur bei der Verwendung einer bestimmten Schnur, dass der jeweilige Angler von der Fängigkeit überzeugt ist. Eine monofile Angelschnur wird dann unsichtbar, wenn der Lichtbrechungsindex des Schnurmaterials dem des Wassers angepasst werden kann. Bei der Stroft GTM ist dies im ganz besonderen Maße gelungen und mit der Kombination mit den Farbpigmenten ” hellgrau “, wird eine höchstmögliche Unsichtbarkeit in einem klaren Wasser erreicht.
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Die Schnurstärke:
Die Schnurstärke einer Hegene ist von mehreren Faktoren abhängig. Eine sehr große Rolle bei der Auswahl der Schnurstärke ist, wie schon beschrieben, die Sichtigkeit des jeweiligen Gewässers. Gerade Renken sind ja oft vor dem Anbiss sehr wählerisch. Diese Verhalten ist schon bei Brütlingen erkennbar, wenn sie sich kleinste Planktonkrebse vor dem Fressen sehr genau anschauen. Es ist nur in den seltensten Fällen so, warum auch immer, dass Renken auf alles gehen, was da so im Wasser schwebt. Aber in diesen sehr seltenen Fressphasen oder nennen wir sie Sternstunden, spielt die Schnur keine große Rolle. Ein weiterer Faktor ist die Verwendung von Nymphen in verschiedenen Hakengrößen. Es ist ja ein Unterschied, ob man mit 0,12 er Nymphen oder mit Nymphen von 0,16. 0,18 und noch kleiner fischt. Als Regel gilt: Von 0,14 bis 0,10er Haken wählt man eine 0,16 bis 0,18er Schnurstärke. Ab 0,16 bis 0,20er Haken verwendet man eine 0,14er oder 0,12er Schnur. Das ist natürlich für Spezialisten gedacht, die durch langjährige Erfahrung ihre Hegenen an die jeweilige Situation anpassen und damit auch umgehen können. Eine herkömmlich Hegene, ich rede da von Qualitätsprodukten, wird in der Regel mit einer 0,16er Schnur gebunden. Mit der 0,16 er wird man immer seine Fische fangen und man hat eine gewisse Sicherheit, wenn sich einmal eine Forelle oder gar ein Hecht an den Nymphen vergreift. Auch sollte die Drillzeit, durch die Verwendung von dünnsten Schnüren, nicht unnötig verlängert werden. Ein verantwortungsvoller Renkenangler hat auch immer das Wohlbefinden seiner Lieblingsfische im Auge und ein zurücksetzen von untermassigen Renken hat nur einen Sinn, wenn diese noch in Form sind und nicht total ausgedrillt und übersäuert langsam vom Boot davon treiben.
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Anbißstationen einer Hegene für Selbstbinder:
Bindet man seine Hegenen selbst hat man natürlich die Möglichkeit, die Hegene, was Schnurstärke und die Abstände und Anzahl der Springer betrifft, der jeweiligen Situation am Gewässer anzupassen. Beim Binden einer Hegene sollte man daher folgende entscheidende Faktoren beachten.
1. Fischt man mit der Hegene im Freiwasser?
Wenn die Hegene im Freiwasser oder 1 – 2 m über Grund verwendet wird, ist es von Vorteil, wenn die Abzweiger (Springer) in großen Abständen eingebunden werden. Als ideal hat sich ein Abstand von 40 – 50 cm erwiesen. Man kann damit eine größere Wasserschicht abfischen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man beim Keschern nicht so leicht Verwicklungen bekommt, da die Nymphenabstände größer sind.
2. Fischt man mit der Hegene am Grund?
Werden die Renken bevorzugt am Grund gefangen, werden die Abstände der Abzweiger (Springer) auf 20 – 30 cm festgelegt. Damit werden unsere Nymphen auf 1 – 1,5 m am Grund konzentriert und unserer Fangchancen steigen. Man hat damit mehr Anbißstellen im Sichtfeld der Renken. Selbstverständlich kann man die Abzweiger noch enger binden.
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3. Schnurstärke für Abzweiger (Horizontal)
Als Abzweiger wird in der Regel eine 0,16 er verwendet und mit einer max. Länge von 4 cm eingebunden. Dadurch stehen die Nymphen sehr schön ab und die Lockwirkung wird deutlich größer. Die Nymphen werden mit einem speziellen Schlaufenknoten eingebunden, der ihnen ein verführerisches Spiel verleiht. Man kann natürlich eine noch feinere Schnur wählen, um seine Fangchancen zusätzlich zu steigern. Die Nymphen dürfen aber auf keinen Fall nur runterhängen und sich um die Hauptschnur drehen. Wenn die Abzweiger zu lang gebunden werden, also deutlich über 5 cm, sind Fehlbisse vorprogrammiert. Renken beißen meistens sehr zart und wenn sie den Haken spüren, lassen sie sofort los. Bei einem zu langen Abzweiger (über 5 cm) kann es vorkommen, dass man den Biss nicht einmal bemerkt. Nicht vergessen! Bei der Anzahl der Nymphen einer Hegene muss man immer auf die jeweiligen Fischereibestimmungen achten.
5. Schnurstärke für Hauptschnur (Vertikal) einer Hegene.
Als Hauptschnur wählen wir auch eine monofile 0,16 er mit ca.3 kg Tragkraft. Die Vorteile sind, Sicherheit gegen Abriss beim Schwimmerfischen und weniger Abdrift (Schrägstellung der Schnur) beim Zupfen, wenn die Strömungsverhältnisse etwas stärker werden. Und man hat eine zusätzliche Sicherheit, sollte ein Hecht, was gar nicht so selten ist, eine gehakte Renke attackieren.
Pro und Contra:
Es gibt unter Renkenanglern die Diskussion Pro und Contra geflochtene Hauptschnur. Um es kurz und bündig zu machen. Ich rate von der Verwendung einer geflochtenen Schnur ab, da es widersinnig wäre, weiche Ruten zu verwenden, um ein Ausschlitzen zu vermeiden und dann kommt eine Schnur ohne Dehnung zum Einsatz. Die Dehnung einer monofilen Schnur auf einer Länge von 10 – 20 m, so wie es bei der Fischerei auf Maränen üblich ist, kann als derart minimal bezeichnet werden, dass die Verwendung einer geflochtenen nicht notwendig ist. Aber das ist eine persönliche Meinung aufgrund eigener Erfahrungen. Ausgenommen ist natürlich die Fischerei mit der Hegene in großen Tiefen ab 30m oder bei einer starken Unterströmung.
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