Nahrung Zooplankton
In jedem Liter Wasser ist Leben. Zooplankton ist in Symbiose mit Phytoplankton daher die Basis jeden Lebens in unseren Gewässern. Und speziell Renken sind bei der Nahrungsaufnahme, auf diese im Wasser schwebenden kleinsten Organismen spezialisiert.
Die Bedeutung von Zooplankton für Renken:
Der Bestand und das Abwachsen von Coregonen ist direkt von der Menge an Zooplankton, dass der jeweilige See produziert, abhängig. Um eine umsichtige und nachhaltige Bewirtschaftung zu gewährleisten ist daher für jeden See eine Untersuchung durch Fischereibiologen unumgänglich, wobei man sagen kann, dass die Coregonenbestände unserer Alpenseen zu den am besten untersuchten Fischarten gehören. Das hat natürlich in erster Linie wirtschaftliche Gründe. Coregonen sind ja die Haupteinnahmequellen der Bewirtschafter und werden von der Berufsfischerei und der Angelfischerei sehr stark, oder sagen wir, gleich gerne, genutzt. Über den Zusammenhang von Wachstum und Zooplankton wurde im Beitrag über das Wachstum der Renken schon geschrieben. Renken suchen Planktonkrebse ganz gezielt aus, wobei manche Fische phasenweise ausschließlich Cladoceren (Blattfußkrebse), andere zur gleichen Zeit ausschließlich Copepoden (Ruderfußkrebse) konsumieren. Da es aber eine Unmenge an diesen Kleinstlebewesen in unseren Seen gibt, werden in diesem Beitrag nur diese, für Renken relevantesten, Krebse beschrieben. Denn Renken sind, besonders als Jungrenken wählerisch bei der Auswahl von Planktonkrebsen. Doch gleich einmal die wichtigste Eigenschaft von Zooplankton. Als Kleinstlebewesen ist Zooplankton nicht in der Lage, gegen die verschiedenen Strömungen im See zu schwimmen. In der Regel führen Zooplankter in tieferen Gewässern ausgeprägte Vertikalwanderungen durch. Generell halten sie sich tagsüber in größeren Tiefen auf und wandern in der Abenddämmerung Richtung Wasseroberfläche. Durch Kenntnisse um diese Strömungen, oft auch an der Oberfläche erkennbar, kann ein guter Beobachter seinen bevorzugten Angelplatz auswählen. Jeder Bewirtschafter, der für seine Brütlinge Plankton fischt, kann bestätigen, dass es spezielle Bereiche im See gibt, wo man jede Menge Plankton fängt. Das hat immer mit der jeweiligen Strömung und auch mit der Jahreszeit zu tun. Das erklärt auch, warum im Frühjahr oft an gewissen Stellen sehr gut gefangen wird, und dann geht auf einmal nichts mehr. Hat meistens mit einer Veränderung der Strömung zu tun. Vereinfacht gesagt, WO DAS PLANKTON DA DIE RENKE.
Seite 1 / 3
Copepoden (Ruderfußkrebse) und ihre Larven (Nauplien):
Eine wichtige Gruppe der Zooplankter bilden die Hüpferlinge. Typisch ist ihr torpedoförmiger Körper, die beiden langen Ruderborsten vorne und die gegabelten Schwanzfächer hinten. Am Bauch der knapp 1mm großen Tierchen sind freie Füßchen zu erkennen. Weibliche Tiere tragen oft zwei Eipakete am Hinterleib mit. Manche Hüpferlinge sind auffällig rot gefärbt. Die Farbe stammt von eingelagerten Öltröpfchen im Körper, die als Nahrungsreserve dienen. Während der Entwicklungsphase von der Larve zum fertig ausgebildeten Fisch sind Coregonen auf ganz bestimmte Nahrungsorganismen angewiesen. In erster Linie sind dies Entwicklungsstadien von Ruderfußkrebsen und ihre Larven. Ruderfußkrebse werden erst ab einer Fischgröße von ca. 2-3 cm konsumiert. Mit diesem Wissensstand ist das Vorstrecken von Renkenbrütlingen mit Nauplien eigentlich unverzichtbar. Als Nauplius oder Naupliuslarve wird die Larve eines Ruderfußkrebses bezeichnet. Wie alle Krebse häuten sich auch Hüpferlinge, wenn sie wachsen. Bei jeder Häutung kommt bei der Naupliuslarve ein zusätzliches Körpersegment hinzu, bis sie erwachsen ist. Die großen Antennen beim ausgewachsenen Hüpferling dienen zum Ausbalancieren und zum Schweben und sind keine Ruderorgane. Die hüpfende Bewegung wird durch schnelle Schläge der 5 Brustbeinpaare an der Körperunterseite erzeugt.
Seite 2 / 3
Daphnien – Cladocera Wasserflöhe:
Diese Krebstiere bilden keine eng verwandte Gruppe, sondern werden wegen ihrer geringen Größe und der hüpfenden Fortbewegungsart im Wasser so genannt. Die Art der Fortbewegung ist jedoch bei den verschiedenen Gruppen, die als Wasserflöhe bezeichnet werden, unterschiedlich. Wasserflöhe gehören ebenfalls zu den Krebstieren, haben also mit Flöhen (die zu den Insekten gehören) außer der vergleichbaren Körpergröße und der hüpfenden Fortbewegung nichts zu tun. Die Art der Fortbewegung ist jedoch bei den verschiedenen Gruppen, die als Wasserflöhe bezeichnet werden, unterschiedlich.
ROTIFERA – Rädertiere:
Als letzte Gruppe behandle ich noch kurz die Rädertiere. Rotifera sind höchstens 3 mm lange Tiere. Für Jungfische sind sie ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette. Die Rädertierchen sind sehr widerstandsfähig und können in vielen Lebensräumen überleben. Im aquatischen Lebensraum gilt auch für Kleinstlebewesen, fressen und gefressen werden. Da Rädertierchen auch Wimperntiere nehmen, sind sie direkter Nahrungskonkurrent von Fischlarven, wie z.B. den winzigen Zanderlarven.
Seite 3 / 3











